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Das Weltacker-Sommerfest mit prominenten Gästen, darunter Schirmherr Bundesminister Cem Özdemir, war ein großer Erfolg
Mehr als 500 Gäste besuchten am 21. Juli 2023 das Weltacker-Sommerfest auf der Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim. Eines der Highlights war die Keynote von Schirmherr Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, der sich 90 Minuten Zeit nahm, um den Weltacker und die Akteure kennenzulernen. Mit seinem großen Interesse unterstrich er sein früheres Statement „Es ist wichtig, dass die BUGA einen Weltacker hat“. Die hohe Aussagekraft des Bildungsprojektes Weltacker hoben in ihren Ansprachen auch Staatssekretär Dr. Baumann, Umweltministerium Baden-Württemberg, und die Mannheimer Bürgermeisterin Dr. Diana Pretzell hervor.
Das Sommerfest war ein großer Erfolg für den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) und das Eine-Welt-Forum Mannheim e.V., die gemeinsam diese interaktive Erlebniswelt zu Fragen globaler Ernährungsgerechtigkeit umgesetzt haben. Der Weltacker bildet die globale Landwirtschaft im Kleinen ab: Teilen wir die weltweite Ackerfläche durch die Zahl der Menschen auf der Erde, so erhält jeder Mensch ca. 2000 m². Auf knapp 2000 m² wird auf der BUGA maßstabsgetreu das angebaut, was weltweit auf den Ackerflächen steht. Damit orientiert sich der Weltacker an einem Konzept der Zukunftsstiftung Landwirtschaft in Berlin.
„Es ist genug für alle da, nur nicht für jedermanns Gier“ - so griff Bundesminister Cem Özdemir eine der Kernbotschaften der Weltäcker auf. In seiner Keynote machte er deutlich, welche Akzente sein Ministerium setzt, um Ernährungsgerechtigkeit weltweit zu fördern. Dabei nannte er mehrere Ansatzpunkte: Vor kurzem ist Deutschland der weltweiten Koalition für Agrarökologie beigetreten – der Minister betonte, dass hierbei die ressortübergreifende Zusammenarbeit mit dem BMZ ein wichtiger Ansatz sei, um eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft mit voran zu bringen. Derzeit erarbeitet das Ministerium außerdem eine Ernährungsstrategie, in der die Themen Außer-Haus-Verpflegung und Ernährungsbildung eine wichtige Rolle spielen. Gabriele Radeke, Geschäftsführerin des DEAB, fordert, in die Ernährungsstrategie des Bundes neben der Förderung von bio, regional und saisonal auch fair in die Standards für die Außer-Haus-Verpflegung aufzunehmen, da über 80% der Lebensmittel nicht in Deutschland angebaut und verarbeitet werden.
Das Thema Bildung griff auch Staatssekretär Dr. Baumann aus dem Umweltministerium Baden-Württemberg in seiner Rede auf. Er gab einen Einblick in die BNE-Gesamtstrategie des Landes und die Bedeutung außerschulischer Lernorte für die Umsetzung der Strategie. Susanne Kammer, Geschäftsführerin des Eine-Welt-Forum Mannheim, sagt: „Globale Klassenzimmer und Weltäcker vermitteln Wissen und Kompetenzen zu globalen Zusammenhängen anschaulich und interaktiv und befähigen so gerade Kinder und Jugendliche zum eigenen Engagement. Dass eine dauerhafte und institutionelle Förderung solcher Bildungsorte dringend notwendig ist, wissen wir aus unserer jahrelangen Arbeit mit dem Zentrum für Globales Lernen hier in Mannheim.“
Die Mannheimer Bürgermeisterin Dr. Diana Pretzell betonte die zentrale Rolle des kommunalen Engagements zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele. Der brasilianische Agrarökologe Antônio Inácio Andrioli zeigte in seinem Input eindrucksvoll auf, wie überlebenswichtig eine Agrarwende für Kleinbäuer*innen und die Landlosenbewegung in Brasilien ist. Er plant, den 23. internationalen Weltacker in Brasilien ins Leben zu rufen. Mit dem anstehenden Freihandelsabkommen Mercosur könnten brasilianisches Billigfleisch gegen ausrangierte Benziner getauscht werden, was katastrophale Folgen für die Landwirtschaft auch in Baden-Württemberg hätte.
Bereits ab 11 Uhr boten vor dem Festakt zahlreiche Mitmach-Aktionen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und Neues zu lernen: Bei der Burundi-Fotoaktion konnten Gäste mit ihrem Unterstützungsfoto vier Bäume im baden-württembergischen Partnerland Burundi pflanzen lassen, um so den Klimaschutz sowie kleinbäuerliche Strukturen zu stärken. Beim Glücksrad des Zentrums für Globales Lernen drehte sich alles um Fragen einer global nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung. Auch die Future Fashion Experts und die Handy-Aktion regten an Aktionsständen zum Umdenken an und zeigten komplexe globale Zusammenhänge wie Rohstoffgerechtigkeit und Arbeits- und Sozialstandards in der Textilindustrie anschaulich auf.
Täglich wird um 15 Uhr eine öffentliche Führung über den Weltacker für Gäste der BUGA geboten. Individuelle Gruppenführungen über den Weltacker können kostenfrei gebucht werden unter weltacker23@deab.de
Foto: DEAB-Geschäftsführerin Gabriele Radeke (re.) spricht auf dem Weltacker vor Gästen, u.a. Bundesminister Cem Özdemir. Weiteres Bildmaterial in hoher Auflösung senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu (Foto: DEAB/Philipp Holl)
Der Weltacker wird finanziell gefördert aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Brot für die Welt, die Erzdiözese Freiburg und die Württembergische Landeskirche.
Kontakt für Rückfragen:
Eine-Welt-Forum Mannheim e.V., Leiterin Geschäftsstelle
Augustaanlage 67
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Tel: 0621 1814562
Diensthandy: 0176 78523271
Über den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB e.V.)
178 entwicklungspolitische Organisationen und Netzwerke in Baden-Württemberg, insgesamt über 400 Gruppen und Organisationen, bilden den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Zentrale Aufgaben des 1975 gegründeten Dachverbands sind die Förderung seiner Mitglieder und die politische Vertretung ihrer Anliegen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Der DEAB ist Herausgeber des Journals Südzeit und Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms sowie des Interkulturellen Promotor*innen-Programms. Information: www.deab.de
Über das Eine-Welt-Forum Mannheim e.V. (EWF e.V.)
Das Eine-Welt-Forum Mannheim e.V. (EWF) und seine mehr als 25 Mitgliedsgruppen setzen sich seit mehr als 20 Jahren für eine global gerechte und nachhaltige Entwicklung ein und teilen die Überzeugung, dass auf lokaler Ebene ein wichtiger Beitrag zu globaler Gerechtigkeit geleistet werden kann. Das EINE-WELT-FORUM fördert durch Bildungsarbeit, Informationsveranstaltungen, Workshops und Kampagnen ein Umdenken hin zu einem nachhaltigen Lebensstil, der global zukunftsfähig ist. Informationen: www.eine-welt-forum.de