Der DEAB in Einfacher Sprache

Der DEAB wurde vor 50 Jahren gegründet. Wir vertreten mehr als 400 Gruppen und Organisationen in Baden-Württemberg. Gemeinsam setzen wir uns für globale Gerechtigkeit ein.

Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Das Globale Lernen ist ein Bildungs-Konzept.
Es entstand in den 1990er Jahren.

Die Idee:

Lern-Prozesse sind auf der ganzen Welt wichtig.
Die Länder des Globalen Nordens müssen ihre Lebensweise nachhaltiger gestalten.
Gemeinsam mit den Ländern des Globalen Südens können wir die Globalisierung positiv gestalten.

Das Ziel:

Gemeinsam Wege finden für eine gerechte und lebenswerte Welt.

Wie funktioniert Globales Lernen?

Das Globale Lernen hilft, weltweite Zusammenhänge zu verstehen
und mit dem eigenen Leben zu verbinden.
Globales Lernen zeigt Möglichkeiten,
sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen.

Beim Globalen Lernen unterscheiden wir drei Bereiche:

  1. Erkennen und Verstehen
    Zusammenhänge und Probleme erkennen und begreifen.
  2. Bewerten
    Eine eigene Meinung bilden und Entscheidungen treffen.
  3. Handeln
    Das Gelernte in Taten umsetzen.

Globales Lernen ist ein Prozess.
Wir wollen voneinander und miteinander lernen – auf Augenhöhe.

Wie sieht die Bildungsarbeit des DEAB aus?

Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz: BNE) ist uns besonders wichtig. Beide Konzepte stehen im Mittelpunkt unserer entwicklungspolitischen Arbeit in Baden-Württemberg.
Globales Lernen und BNE spielen in allen Bereichen unserer Arbeit eine wichtige Rolle. Sie sind eine sogenannte Querschnitts-Aufgabe – das bedeutet, sie fließen in alle anderen Projekte und Tätigkeiten mit ein.

Methoden unserer Bildungsarbeit

  • Mitmachen statt nur zuhören
    Die Teilnehmenden sind aktiv dabei.
    So verstehen sie andere Meinungen besser, denken kritisch nach und entwickeln Mitgefühl.
  • Inhalte aus der eigenen Lebenswelt
    Unsere Themen haben mit dem Leben und Alltag der Teilnehmer*innen zu tun.
  • Dialoge des Wissens
    Wir wollen uns auf Augenhöhe austauschen und unterschiedliche Ideen zusammenbringen.
  • Sensible Inhalte
    Wir zeigen viele Sichtweisen. Dabei hinterfragen wir Macht-Verhältnisse und vermeiden Diskriminierung – in unserer Sprache, den Materialien und der Gestaltung.

Welche Angebote bieten wir an?

  1. Material zum Ausleihen
  2. Bildungsangebote für Schulen, Jugendgruppen und Hochschulen
  3. Schulungen für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen


1. Material zum Ausleihen

Wir verleihen Materialien und Ausstellungen.

Hier sind zwei Beispiele:

  • T-Shirt-Ausstellung: Future Fashion statt Fast Fashion
    Die Ausstellung besteht aus neun T-Shirts mit kurzen Botschaften zu sozialen und ökologischen Problemen in der Modeindustrie. Jedes T-Shirt hat „Preisschilder“ mit mehr Infos. Die T-Shirts können an einer Wäscheleine aufgehängt und als Ausstellung gezeigt werden.
  • Ausstellung Ökologischer Fußabdruck
    Der Ökologische Fußabdruck zeigt, wie unser Lebensstil die Erde belastet. Mit dem Material kann man den eigenen Verbrauch berechnen.

    Es gibt die vier Bereiche:
    Ernährung, Wohnen und Energie, Mobilität und Konsum.

    Auf den Fußabdruck-Matten stehen dazu Fragen. Die Teilnehmenden beantworten die Fragen und tragen die Ergebnisse in eine Punktetabelle ein. So wird der persönliche Fußabdruck berechnet.

    Zusätzlich gibt es Handabdrücke. Sie geben Tipps, wie man aktiv werden kann.

2. Bildungsangebote für Schulen, Jugendgruppen und Hochschulen

Der DEAB bietet verschiedene Bildungsangebote an.
Beispiele sind der Kongress Global Eyes und die Handy-Aktion.

  • Global Eyes

Der DEAB organisiert regelmäßig Schüler- und Schülerinnen-Kongresse unter dem Titel „Global Eyes – Augen auf für eine zukunftsfähige Welt“. Diese finden an unterschiedlichen Orten in Baden-Württemberg statt.

Auf den Kongressen beschäftigen sich Schüler und Schülerinnen mit dem Globalen Lernen und der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Der Kongress motiviert junge Menschen, selbst aktiv zu werden und Verantwortung für unsere Welt zu übernehmen.

Der nächste Global Eyes-Kongress findet am 18. Juli 2025 im Rathaus in Stuttgart statt. Dabei stehen Themen wie die Nachhaltigkeits-Ziele (Sustainable Development Goals SDGs), Klimagerechtigkeit, Menschenrechte, nachhaltiger Konsum und Lebensstil im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit interaktiven Workshops, einem spannenden Bildungsmarkt und Gesprächsrunden.

  • Handy-Aktion Baden-Württemberg
    Die Handy-Aktion Baden-Württemberg klärt über die sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen der Smartphone-Produktion auf. Wir vermitteln Workshops und Vorträge zum Thema.

    Die Handy-Aktion ist eine Initiative von verschiedenen Organisationen in Baden-Württemberg. Dazu gehören Kirchen, Vereine sowie die Deutsche Telekom Technik.

3. Schulungen für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen

Der DEAB bietet Schulungen für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen an.
Ein Beispiel ist die „Eine Welt-Akademie“.

Von 2025 bis 2027 entsteht die „Eine WELT-Akademie“.  
Dort wollen wir Multiplikatoren und Multiplikatorinnen fortbilden und fit machen für das Thema globale Gerechtigkeit. In Zukunfts-Werkstätten wollen wir mit Experten und Expertinnen aus dem Globalen Süden diskutieren.
Gemeinsam wollen wir Wege zu mehr Gerechtigkeit finden.

Wörterbuch Einfache Sprache

Lern-Prozess

Ein Lern-Prozess ist der Vorgang, bei dem jemand neues Wissen erwirbt.
Das dauert oft eine gewisse Zeit, Fehler und Wiederholungen gehören dazu.

Globaler Norden

Damit sind viele reichere Länder im Norden gemeint. Diese Länder beuten die Länder des Südens aus.

Globaler Süden

Globaler Süden ist ein Begriff für Länder, die oft benachteiligt sind. Viele von ihnen liegen im Süden der Welt, aber nicht alle. Es gibt auch benachteiligte Länder im Norden oder Osten.

Früher nannte man diese Länder „Entwicklungsländer“ oder „Schwellenländer“. Diese Begriffe verwendet man heute nicht mehr, weil sie die Länder herabsetzen.

Es gibt auch den Begriff Globaler Norden. Damit sind viele Länder im Norden gemeint. Diese Länder beuten die Länder des Südens aus.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Wissen und Fähigkeiten, um eine umweltfreundliche, gerechte und zukunftsfähige Welt mitzugestalten. Sie hilft Menschen, die Folgen ihres Handelns zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.

Bildungsangebot

In einem Bildungsangebot lernt man neue Dinge kennen. Es richtet sich an Menschen jeden Alters und kann in Schulen, Vereinen, online oder bei Veranstaltungen stattfinden. Ein Bildungsangebot ist zum Beispiel ein Kurs, ein Seminar oder ein Schulfach.

Multiplikatoren

Multiplikatoren und Multiplikatorinnen sind Personen, die ihr Wissen oder ihre Erfahrungen an viele andere Menschen weitergeben. Sie helfen dabei, wichtige Themen zu verbreiten und mehr Menschen zu erreichen. Beispiele sind Lehrkräfte, Jugend-Leiter und -Leiterinnen oder Influencer und Influencerinnen.

Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck zeigt, wie viele natürliche Ressourcen ein Mensch, eine Gruppe oder ein Land verbraucht.
Natürliche Ressourcen sind Dinge aus der Natur, die wir nutzen.
Beispiele sind Wasser, Boden und Luft oder Metalle und Erdöl.

Mobilität

Mobilität ist die Fortbewegung von einem Ort zum anderen.
Mobilität umfasst Verkehrsmittel, den Transport von Waren oder den Austausch von Daten. Mobilität bezieht sich auf Menschen, Waren oder Daten.

Nachhaltigkeits-Ziele

Die 17 Nachhaltigkeitsziele (englisch: Sustainable Development Goals, kurz SDGs) sind ein Plan der Vereinten Nationen für eine bessere und gerechte Welt. Sie gelten seit 2015 und sollen bis 2030 erreicht werden. Mit diesen Zielen sollen Probleme wie Armut, Ungleichheit und die Klimakrise gelöst werden.

Klimagerechtigkeit

Die Folgen des Klimawandels und der Schutz des Klimas sollen fair geregelt werden – für alle Menschen und Länder.
Reiche Länder und Unternehmen verursachen die meisten CO₂-Emissionen, aber arme Länder leiden oft stärker unter den Folgen wie Dürren oder Überschwemmungen.
Klimagerechtigkeit fordert deshalb: Reiche Länder sollen mehr Verantwortung übernehmen, z. B. durch finanzielle Hilfe für arme Länder.