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Über Krieg sprechen: Herausforderungen von dekolonialer Bildungsarbeit zu eskalierten Konflikten am Beispiel Sudan
Die meiste Zeit war der Konflikt im Sudan unbeachtet in den internationalen Medien – bis zuletzt, denn Ende Oktober 2025 nahm die Gruppe RSF die Stadt El Fasher ein und tötete unzählige Menschen. Hunderttausende Menschen brauchen dringend Hilfe.
Vor Ort setzen sich Menschen für den Frieden ein. Als Teil der zivilgesellschaftlichen, gewaltfreien revolutionären Bewegung organisieren Aktivistinnen des sudanesischen feministischen Netzwerks „Bana Group for Peace and Development“ solidarische gegenseitige Hilfe im Sudan. Gemeinsam mit ihnen wollen wir in dieser Multiplikator*innenfortbildung der Frage auf den Grund gehen, wie mit den Herausforderungen von dekolonialer Bildungsarbeit zu eskalierten Konflikten umgegangen werden kann.
In Sudan liefern sich Einheiten der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz (Rapid Support Forces) seit dem 15. April 2023 erbitterte Kämpfe im ganzen Land. Es bekämpfen sich die beiden mächtigsten Militärführer Sudans, Armee- und Staatschef Abdelfattah al-Burhan und RSF-Chef Daglo, genannt Hemetti. Beide werden jeweils intensiv von internationalen Akteuren unterstützt, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Der Krieg setzte den Bemühungen zur Demokratisierung des Landes vorläufig ein Ende und führte zur derzeit schwersten Hungersnot sowie größten Fluchtbewegung weltweit. (Quelle: https://taz.de/Schwerpunkt-Krieg-in-Sudan/!t5930698/)
Die Fortbildungsreihe „Dekolonialität in der (Bildungs-)praxis“ gibt dekoloniale Impulse um praxisorientiert die eigene Bildungsarbeit und politisches Engagement für eine gerechtere Welt zu reflektieren. Die Reihe will die fortbestehenden „kolonialen Denkmuster, Konzepte und Diskurse, sowie die auf ihnen aufbauenden […] Machtstrukturen und Praktiken“ (vgl. Ferreira 2023) bewusst machen. In einem Transferprozess in die eigene (Bildungs-)praxis werden Handlungsmöglichkeiten des Engagement für eine global gerechte Welt dekolonial reflektiert, sowie Strategien einer intersektionalen, macht- und rassismuskritischen Bildungsarbeit (weiter-)entwickelt.
Hier können Sie das pdf zur Veranstaltung herunterladen.
Die Impulse der Fortbildungen richten sich an Lehrkräfte, Bildungsreferent*innen und Multiplikator*innen aus Projekten Globalen Lernens/der BNE, ehren- oder hauptamtlich Engagierte aus (post-)migrantischen Organisationen, junge Initiativen und Organisationen in Baden-Württemberg und darüber hinaus.
Referent*innen:
Julia Kramer ist an der Schnittstelle von Konflikttransformation, sozialen Bewegungen und Menschenrechtsarbeit im In- und Ausland tätig. Julia war Friedensfachkraft im Sudan und arbeitet beratend und koordinierend mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen und als Referentin Globalen Lernens zu Friedensthemen.
Mai Shatta ist Initiatorin der Bana Group for Peace and Development für Frieden und Feminismus. Mai war bereits in sehr jungen Jahren mit gewalttätigen Konflikten in ihrem Heimatland Sudan konfrontiert. Um den Teufelskreis der eskalierenden Gewalt zu durchbrechen, nahm sie an Schulungen zu gewaltfreiem Handeln teil, und war in der gewaltfreien Bewegung für eine zivile Regierung aktiv, was zu ihrer Inhaftierung führte und sie schließlich ins Exil brachte. Im deutschen Exil wurde Mai Trainerin für KURVE Wustrow. Aktuell fokussiert sie auf Advocacy-Arbeit, um die Situation im Sudan bekannter zu machen und Druck für ein Ende des Krieges aufzubauen.
englisch mit deutscher Übersetzung
Anmeldung erforderlich:
https://eveeno.com/dekoloniale-bildungspraxis-2
Im Rahmen des Projekts „Solidarität.MACHT.Zukunft“ entwickelt der DEAB die sog. „Eine Welt-Akademie“, ein Forum für kritische Reflexionen der „entwicklungspolitischen“ Bildungsarbeit und Eine Welt-Arbeit. Der DEAB setzt sich dafür ein, Initiativen, Menschen und diverse Perspektiven zusammenzuführen, um breitenwirksam nachhaltiges Engagement für eine global gerechte Welt zu stärken und zukunftsfähig zu machen.
Weitere Termine der Fortbildungsreihe für Multiplikator*innen “Dekoloniale (Bildungs-) praxis” sind in 2025:
Donnerstag, 13.11.25
18.30 – 21.30 Uhr
adis e.V., Bismarck*straße 136, 72072 Tübingen
Ich darf auch eine Geschichte haben! Die Entkolonisierung der Stimme, der Narrative und des Wissens durch den Körper erleben
Praxisbeispiel: Partizipative Radio- und Podcast-Arbeit
Referent*in: Ivonne Cadavid, auf deutsch
Anmeldung: https://eveeno.com/dekoloniale-bildungspraxis-1
Infos: https://www.deab.de/kalender/details/ich-darf-auch-eine-geschichte-haben-multiplikatorinnenfortbildung-in-der-reihe-dekoloniale-bildungs-praxis/
Montag, 24.11.25
17.15 – 19.45 Uhr online
Dekoloniale Perspektive(n) in der politischen (Bildungs-)arbeit
Praxisbeispiel: Universidad de la tierra y la memoria Colombia
Referent*in: Rocío Rueda Ortiz, auf deutsch
Anmeldung: https://eveeno.com/dekoloniale-bildungspraxis-3
Infos: https://www.deab.de/kalender/details/dekoloniale-perspektiven-in-der-politischen-bildungs-arbeit-multiplikatorinnenfortbildung/
Donnerstag, 11.12.25
17.15 – 19.45 Uhr online
Dekoloniale Perspektive(n) des Empowerment
Praxisbeispiel: Practical Black Consciousness
Referent*in: Tsepo Bollwinkel, auf deutsch
Anmeldung: https://eveeno.com/dekoloniale-bildungspraxis-4
