65 Eine Welt-PromotorInnen starten neues Programm: Deutschland bekommt Entwicklungshilfe

„Nachhaltige Entwicklung fängt im eigenen Land an“ – unter diesem Motto diskutierten rund 100 Engagierte der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit am 25. und 26. September in einem Tagungshaus in Bad Gandersheim beim ersten Planungstreffen des „Eine Welt-PromotorInnenprogramms“. Globales Lernen, fairer Handel, Diaspora, Migration und Entwicklung, internationale Kooperationen, Umwelt, Klima und Entwicklung, Partizipation und Demokratie: Das sind die Themen, zu denen künftig 65 fest angestellte Promotorinnen und Promotoren in neun Bundesländern arbeiten. Das Besondere des 2013 gestarteten Programms: „Nicht andere Länder, etwa des Südens, werden zum Objekt von Entwicklungsexperten des Nordens, sondern es geht um gesellschaftliche Veränderungen, die im Norden nötig sind, um globale nachhaltige Entwicklung zu fördern. Das PromotorInnen-Programm setzt dort an, wo es am Wichtigsten ist: im Lokalen, vor Ort, bei den Engagierten und Interessierten“, so Simon Ramirez-Voltaire, Geschäftsführer der  Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke (agl).

Mit dem „Eine Welt-PromotorInnen-Programm“ bringen die zahlreichen MultiplikatorInnen und ExpertInnen lokale und themenspezifische Projekte der entwicklungspolitischen Bildung auf den Weg – sie informieren, motivieren und vernetzen vor Ort engagierte Bürger für den gemeinsamen Einsatz für nachhaltige Entwicklung. Zudem werden zahlreiche Personen als besondere RegionalpromotorInnen eingesetzt, um gezielt in ausgewählten Landkreisen und Regionen zu wirken. Die Promotorinnen und Promotoren kooperieren und vernetzen sich dabei mit bereits vorhandenen Akteuren im Bereich der Nichtregierungsorganisationen, von denen ebenfalls zahlreiche Vertreter beim Treffen in Bad Gandersheim dabei waren.

Das innovative Programm mit Bund/Länder-Beteiligung wird von einem zivilgesellschaftlichen Konsortium aus agl, Stiftung Nord-Süd-Brücken und dem Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) getragen. Finanziell gefördert wird es vom Bundesentwicklungsministerium, vierzig Prozent der Mittel kommen aus den beteiligen Bundesländern. Insgesamt belaufen sich die Finanzmittel auf ca. 2,3 Mio. EUR pro Jahr (2014). Das Eine Welt-PromotorInnen-Programm startete 2013 in Baden Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig Holstein. Im nächsten Jahr kommt voraussichtlich Mecklenburg-Vorpommern dazu – mittelfristig sollen sich alle Bundesländer an dem Programm beteiligen.

Infos / Kontakt:
Silke Jester
Projektkoordination
koordination1*@agl-einewelt.de
www.agl-einewelt.de