Faire Kaffeepause mit Burundi-Kaffee im Landtag

Ministerpräsident Kretschmann bekennt sich zum Fairen Handel (im Bild mit Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand SEZ und Claudia Duppel, Geschäftsführerin DEAB)

Landtagsabgeordnete bekennen sich während der „Fairen Kaffeepause“ am 27. September im Landtag zum Fairen Handel. Im Mittelpunkt der Veranstaltung von DEAB und SEZ steht Burundi, das Partnerland Baden-Württembergs. Landtagspräsidentin Muhterem Aras betont die Bedeutung des Fairen Handels für die Menschen in Burundi.

Darf es eine Tasse fair gehandelter Kaffee sein? Im Foyer des Landtags in Stuttgart lud der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, DEAB, sowie die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg, SEZ, in Kooperation mit der Fairhandelsgenossenschaft dwp eG zu einer Fairen Kaffeepause unter dem Motto „Fairer Handel schafft Perspektiven in Burundi!“ ein. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landtagspräsidentin Muhterem Aras sowie Abgeordnete aller Parteien nahmen das Angebot gerne an. Bei fair gehandeltem Kaffee aus Burundi, dem Partnerland Baden-Württembergs, informierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DEAB und SEZ in persönlichen Gesprächen am 27. September 2017 über die vielfältigen positiven Wirkungen des Fairen Handels, insbesondere für die Kaffeebauern in Burundi.

Landtagspräsidentin Muhterem Aras sagte in ihrer Rede im Foyer des Landtags: „Die Strukturen, die über die Fair-Trade-Bewegung aufgebaut wurden, sind aktuell besonders wichtig. Weil die Regierung unseres Partnerlandes Burundi die Menschenrechte nicht achtet, sind alle offiziellen Kontakte eingefroren.“ Umso wichtiger seien Projekte, die die Menschen direkt erreichen und ihnen helfen, selbst den Grundstein für eine positive Entwicklung in allen Bereichen ihres Lebens zu legen. „Ich glaube, dass dieses Bewusstsein für globale Zusammenhänge heute größer ist denn je“, so Aras. „Hunger, Krisen und Kriege bleiben nicht mehr ferne Medienereignisse. Das Thema Flucht und Migration zeigt das. In und um Burundi ist das Thema leider hochaktuell. 400.000 Menschen sind in die Nachbarländer geflohen – und vielleicht fliehen sie bald weiter. Wer von uns hat in den vergangenen zwei Jahren nicht gefordert, „Fluchtursachen“ zu bekämpfen. Wir alle können etwas tun. Fair Trade ist einer der Hebel, die wir alle mit umlegen können.“

Thomas Hoyer, Vorstand der Fairhandelsgenossenschaft dwp eG, die den Burundi-Kaffee importiert, machte in seinem Vortrag die positiven Veränderungen deutlich, die der Anbau und Export des fair gehandelten Kaffees für die burundischen Kaffeebauern und die Umwelt bedeuten. Im Jahr 2014 war der erste fair gehandelte Kaffee exportiert worden. Mittlerweile profitieren rund 5.000 Menschen von den Einkommenssteigerungen. Viele Bauern haben „Schattenbäume“ gepflanzt. Diese schützen die Kaffeesträucher vor Hitze, binden die vormals lockeren Böden zur Erosionsverhinderung und schaffen durch Aufforstung neue Kapazitäten zur CO2-Aufnahme. Dies sei ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel, so Hoyer.

Beeindruckt von den vielen positiven Effekten des Fairen Handels, versprachen 42 Abgeordnete aller Parteien daran mitzuwirken, Perspektiven für Burundi zu schaffen, indem sie Burundi-Kaffee trinken bzw. sich dafür einsetzen, dass dieser in öffentlichen Einrichtungen und anderen Orten eingeführt wird. Ihrem Versprechen verliehen sie Nachdruck, indem sie sich mit einem Aktions-Plakat fotografieren ließen.

Zwei Ausstellungen umrahmten die „Faire Kaffeepause“: die Burundi-Ausstellung der SEZ sowie die Ausstellung des DEAB zu der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Globalen Nachhaltigkeitszielen. Beide Ausstellungen sind noch bis 9. Oktober im Foyer des Landtags zu sehen.